EVEN ISLANDS ARE CONNECTED

Timur Lukas & Laurentius Sauer

 

Eröffnung

Freitag, 16.05.2025, 19 Uhr

Begrüßung Michael Günther, 1. Vorsitzender

Einführung: Dr. Axel Lapp, Leiter der MEWO Kunsthalle Memmingen

 

Zwei raumfüllende Paravents im Oberlichtsaal des Kunstvereins Konstanz sind zentraler Bestandteil der Ausstellung EVEN ISLANDS ARE CONNECTED. Die gemeinsame Arbeit von Timur Lukas und Laurentius Sauer lässt eine skulpturale Ebene als dreidimensionales Bild im Raum entstehen. Ergänzt durch die von den beiden Künstlern farbig gestalteten Wände werden die Räume des Kunstvereins zu einem eindrucksvoll erlebbaren Gesamtkunstwerk.

Timur Lukas (*1986 in Konstanz) und Laurentius Sauer (*1987 in Augsburg) kombinieren ihre unterschiedlichen künstlerischen Ansätze. Laurentius Sauer hinterfragt Mythen von Männlichkeit und Autorität. Dabei thematisiert er mit ironischem Humor stereotype Männlichkeitsbilder und männliche Statussymbole, stilistisch inspiriert von der Pop Art. Timur Lukas greift auf antike Ästhetik zurück und setzt sich mit den Themen Verfall und Vergänglichkeit auseinander. Alte Fotografien fremder Familienarchive dienen als künstlerisches Ausgangsmaterial für romantische Motive wie Architektur und Blumen.

Beide Künstler verbindet eine enge Freundschaft. Sie teilen ein Atelier in einem ehemaligen Augsburger Kloster und arbeiten an gemeinschaftlichen Editionen und Projekten. Lukas konzentriert sich auf die Darstellung von Symbolen, während Sauer deren Relevanz und Wandel hinterfragt. Beide Künstler thematisieren die Beständigkeit bestimmter Sujets und zeigen, dass die Antwort auf die Frage, warum einige Motive nie verschwinden, zeitgemäßer ist, als man denkt.

Für die Ausstellung im Kunstverein Konstanz greifen Lukas und Sauer auch auf Werke des Konstanzer Künstlers Hans Sauerbruch (1910-1996) zurück, um sie neu zu deuten und individuelle Ausdrucksformen zu erkunden. Hans Sauerbruch gilt als einer der bekanntesten Künstler der Region, der im expressiven, farbkräftigen Stil Szenen aus seinem Alltag, der Konstanzer Fasnacht, den Menschen in seiner Umgebung und Landschaften darstellte. Bekanntheit erreichte er vor allem auch durch seine Wandmalereien, Sgraffiti und Plattenmosaiken, vor allem im Stadtgebiet von Konstanz.

Als Motivvorlage dient den beiden Künstlern das Bild einer Schafherde mit Schäfer, welches sie neu interpretieren. Die Schafherde wird ohne Schäfer auf einen grossformatigen Paravent gemalt und die Figur des Schäfers ist nun der einer Schäferin gewichen. Sie wirft als Abbildung auf einem Siebdruck, den Paravent flankierend, ihren wachenden Blick auf die Herde. Der nachträglich kolorierte Siebdruck ist anlässlich der aktuellen Ausstellung als Künstleredition für den Kunstverein erschienen.

Durch diese Bezugnahme auf die Arbeiten Sauerbruchs verleihen die beiden jungen Künstler ihren Arbeiten eine Verbindung zur künstlerischen Tradition, gleichzeitig interpretieren sie Sauerbruchs avantgardistischen Ansatz neu und gegenwartsnah.

Wir weisen gerne auf folgende gleichzeitig laufende Projekte der Künstler hin: Fragments of a fragile Future in der BMW Foundation München (10.04. -31.07.) sowie die Ausstellung Goat von Timur Lukas in der Galerie Nina Mielcarczyk in Leipzig (03.05. - 15.06.).

Gespräch zur Kunst

Dr. Anne Vieth mit Timur Lukas und Laurentius Sauer, der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben

Öffentliche Führungen

So, 25.05. 11.30 Uhr / Do, 05.06. 16.30 Uhr / So, 15.06. 11.30 Uhr / Do, 26.06. 11.30 Uhr / weitere auf Anfrage

 

Bild Programmübersicht: Paravent, 2023. Sperrholz, Kreidegrund, Scharniere, Ölfarbe und Ölsticks. 179,5 x 300. Photo credits: Sebastian Bühler.

Bilder obere Reihe: »Neue Alte Sonne« Paravent-TL&LS. Nina Mielcarczyk. Galerie Leipzig. Und: »Paravent«, 2023, Sperrholz, Kreidegrund, Scharniere, Ölfarbe und Ölsticks, 179,5 x 300; Foto: Nina Mielcarczyk.

Bilder untere Reihe: »Paravent«, Detail, 2023, Sperrholz, Kreidegrund, Scharniere, Ölfarbe und Ölsticks, 179,5 x 300; Foto: Nina Mielcarczyk. Und: »Neue Alte Sonne« Paravent-TL&LS, Detail, Nina Mielcarczyk. Galerie Leipzig.

 

 

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